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Sicher im Straßenverkehr - Kinder auf dem Rad

März 10, 2015
Sicher im Straßenverkehr - Kinder auf dem Rad

Der öffentliche Straßenverkehr ist für junge Radfahrer eine große Herausforderung und erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Übung. Eine gute Verkehrserziehung ist daher Pflicht, reicht aber alleine noch lange nicht. Wir zeigen euch im BikeExchange Blog, was Kinder im Straßenverkehr Schwierigkeiten bereitet, auf was Eltern achten müssen und wie ihr sicherstellen könnt, dass Fahrrad und Helm den höchsten Ansprüchen genügen.

Fahrradfahren im Straßenverkehr: Was ist wichtig?

Wenn Kinder gerade erst erfolgreich das Fahrradfahren gelernt haben ist es häufig schwer, ihren Eifer und Bewegungsdrang zu bremsen. Das Fahrrad ist dann das neueste Lieblingsspielzeug und soll dem Kind beim Entdecken der Welt helfen. Was Kinder und leider auch manche Eltern aber unterschätzen, ist der Straßenverkehr. Auch auf ruhigeren Straßen können Kinder, die noch nicht lange auf dem Fahrrad sitzen, schnell in gefährliche Situationen kommen, da ihre Wahrnehmung noch nicht voll entwickelt und an den Straßenverkehr gewöhnt ist. Dazu zählen die Zuordnung von Geräuschen, ein engerer Blickwinkel, das Einschätzen von Geschwindigkeiten und das Beachten der grundlegenden Verkehrsregeln. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder bei den ersten Fahrten mit dem Rad oder allgemein im Straßenverkehr beobachten und sich selber ein Bild machen, wie aufmerksam sich ihr Schützling bewegt.

Damit Kinder sich weitestgehend selbstständig auf der Straße fortbewegen können, sollten folgende Fähigkeiten vorher trainiert worden sein:

  • Gefahrensituationen erkennen und voraussehen

  • Entfernungen einschätzen und Geschwindigkeiten „verstehen“

  • Ablenkung durch andere Reize der Umwelt vermeiden

  • Hineinversetzen in andere Verkehrsteilnehmer und ihre Aktionen

  • Kontrolle des eigenen Bewegungsapparats

Die Ausbildung dieser Fertigkeiten nimmt viel Zeit in Anspruch und verlangt sowohl den Kindern als auch ihren Eltern ein hohes Maß an Geduld ab. Der Nachwuchs muss nicht nur das Fahrrad beherrschen, sondern auch alle Einflüsse von außen verarbeiten und darauf reagieren. Es ist ratsam, das Fahren von einfachen, sich häufig wiederholenden Nebenstrecken (z.B. der Weg in die Schule, zur Oma) zu trainieren, und so das Kind auf schwierigere Verkehrslagen vorzubereiten. Die Eltern sollten aber anfangs zu Fuß unterwegs sein, damit sie in Gefahrensituationen schneller eingreifen können.

Wie muss das perfekte Kinderfahrrad für den Straßenverkehr aussehen?

Ein sicheres Fahrrad ist natürlich das A und O bei der Verkehrsteilnahme. Eltern sollten deswegen schon beim Kauf darauf achten, dass ein Kinderfahrrad (meistens ab der Größe 20 Zoll) den Vorschriften der StVO entspricht. Elemente die nicht fehlen dürfen sind

  • zwei voneinander unabhängige Bremsen (Vorder- und Hinterrad),

  • weißer Scheinwerfer und Reflektor vorne, rote Schlussleuchte und Reflektor hinten,

  • Dynamo (aktive Beleuchtungsanlage),

  • rutschfeste Pedale,

  • zwei Reflektoren am Vorderrad, zwei am Hinterrad und je zwei an den Pedalen sowie

  • eine helltönende, einfach zu bedienende Klingel.

Eltern müssen regelmäßig sicherstellen, dass diese Komponenten zuverlässig funktionieren, am besten vor jeder Fahrt. Zusätzliche Beleuchtungselemente, z.B. LEDs am Gepäckkorb, verbessern die Sichtbarkeit deutlich und sind deswegen sehr zu empfehlen. Von anderen optionalen Fahrradteilen wie einem Trinkflaschenhalter oder Wimpeln und Fähnchen ist allerdings anfangs abzuraten, da sie das Auf-/Absteigen erschweren bzw. nur vom Fahren ablenken.

Weiterhin sollten folgende Teile stets kontrolliert werden:

  • Bremsen: Sind die Bremsbeläge noch in Ordnung? Liegen beide Bremsen optimal am Rad an? Sind die Bremszüge leicht zu ziehen?

  • Sattel: Kommt das Kind mit beiden Füßen gerade auf den Boden und kann sich sicher abstützen?

  • Lenker: Kommt das Kind ohne Probleme an die Bremszüge heran? Sitzt das Kind aufrecht?

Hochwertige und vor allem sichere Kinderfahrräder gibt es hier.

Im Straßenverkehr gilt „sehen und gesehen werden“. Achtet darauf, dass eure Kinder stets Fahrradbekleidung mit heller und leuchtender Farbe tragen, um eine gute Sichtbarkeit zu gewährleisten. Noch sicherer sind Sicherheitswesten und andere reflektierende Accessoires, welche die Signalwirkung noch einmal stark verbessern.

Abus Fahrradhelme fuer kinder

Schützt, was gut ist: Der richtige Fahrradhelm

Ein Fahrradhelm ist Pflicht. Das gilt für Kinder genauso wie für die Eltern, die zusätzlich eine Vorbildfunktion einnehmen und ihrem Kind das sicherheitsbewusste Tragen eines Fahrradhelms vorleben müssen. Auch wenn einige Erwachsene noch störrisch dagegen argumentieren (nicht vorgeschrieben, zu teuer), sollte der Kopfschutz mittlerweile eigentlich selbstverständlich sein und keine persönliche Geschmackssache darstellen. Doch worauf sollte man beim Kinderfahrradhelm achten?

Tipps zum Kinderfahrradhelm:

  • Perfekter Sitz: Kauft bloß keinen Fahrradhelm auf Vorrat, nach dem Motto „er/sie wird schon reinwachsen“. Der Helm muss fest sitzen sowie Stirn, Schläfen und Hinterkopf vollständig bedecken, und das erreicht man in der Regel nur durch eine Anprobe. Zusätzlich ist ein Schutz beim Kinnriemen von Vorteil, um ein unangenehmes Einklemmen der Haut zu vermeiden. Der Riemen muss sich leicht öffnen lassen, der geschlossene Helm darf allerdings nicht wackeln. Das Ohr sollte immer frei liegen.

  • Lüftungsschlitze: Vor allem an heißen Tagen sind sie ein absolutes Muss. Eine mangelnde Luftzufuhr führt dazu, dass Kinder den Helm aufgrund der großen Wärmeentwicklung abnehmen und dann ungeschützt weiterfahren. Zusätzlich sind Schutznetze an den Öffnungen von Vorteil.

  • Reflektoren und Leuchten: Reflektierende Elemente am Helm und helle, leuchtende Farben erhöhen die Sichtbarkeit des Kindes im Straßenverkehr. Helmleuchten sind natürlich noch besser. Einige Helme haben eine integrierte Rückleuchte am hinteren Größenverstellrad. Eine Helmbeleuchtung ersetzt dabei aber keine reguläre Fahrradbeleuchtung.

  • Geringes Gewicht: Damit die Kinder den Helm nicht als zusätzliche Belastung empfinden, sollte der Fahrradhelm nicht zu schwer sein, am besten um die 300 - 350 Gramm.

  • Geprüfte Qualität: Fahrradhelme unterliegen gesetzlichen Vorschriften und müssen spezielle Sicherheitsstandards erfüllen. Haltet deshalb nach Prüfzeichen von GS-TÜV, CE, DIN Ausschau. Auch wenn die meisten Fahrradhelme die Standards erfüllen, muss man vor allem bei Baumarktangeboten oder Discounterware auf die Erfüllung der Richtlinien achten.

  • Cooles Design: Wenn ihr wollt, dass euer Kind seinen neuen Fahrradhelm oft und gern trägt, sollte er dem Kind auch gefallen. Die Auswahl ist glücklicherweise groß, und bietet jedem Kind den passenden Kopfschutz.

Tolle Kinderfahrradhelme findet ihr hier.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Hat der Helm bei einem Sturz seine Arbeit getan und den Träger vor größeren Verletzungen bewahrt, sollte er unbedingt ersetzt werden. Feinste Risse im Material können den Dämpfungseffekt und damit Schutz deutlich beeinträchtigen.

Kurz und bündig: Tipps und Hinweise für das Fahren im Straßenverkehr

  • Bis zum Alter von 8 Jahren müssen Kinder laut Gesetz auf dem Gehweg statt der Straße fahren. Von 8 bis 10 Jahren dürfen die Kinder den Gehweg noch freiwillig nutzen, danach müssen sie auch auf der Straße fahren.

  • Radfahrer sollten stets hintereinander und nicht nebeneinander fahren. Das gilt auch für Eltern mit ihren Kindern. Am besten nehmen sie ihren Schützling „in die Zange“ - einer davor, einer dahinter.

  • Radfahrer müssen immer ausreichend Abstand zum Vordermann sowie der Bordsteinkante halten.

  • An Bushaltestellen sollte besonders vorsichtig vorbeigefahren werden.

  • Die Geschwindigkeit muss den äußeren Bedingungen und eigenem Können angepasst werden.

  • Die erfolgreiche Teilnahme an der Verkehrserziehung in der Schule sollte Voraussetzung sein.

  • Kinder sind bis zum 10. Lebensjahr von der Haftung bei Verkehrsunfällen ausgenommen.

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