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Hardtails

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Hardtails – Alles was du wissen musst

Wir haben sie alle. Schnell, leicht und robust sind die vorne gefederten Mountainbikes und stellen den perfekten Einstieg in die Mountainbike-Welt dar. Doch auch die Profis schwören auf die Rennmaschinen. Die sportliche Geometrie von Hardtails beschleunigt die Bikes auf höchste Geschwindigkeiten und lässt sie leichtfüßig die Berge nur so hochfliegen. Da sie aber nur über eine Federung der vorderen Gabel verfügen, sind sie im schweren Gelände nicht ganz so stabil und souverän wie die vollgefederten Fullys.

Die Federgabel beim Hardtail Mountainbike hat in der Regel einen Federweg zwischen 80 und 120 mm und fängt aufgrund der Rahmengeometrie die meisten Stöße auf das Bike ab. Die Dämpfung in der Gabel erfolgt entweder über Stahlfedern mit linearem Ansprechverhalten oder eine variablere Luftfederung. Bei Trail- und Enduro Bikes werden auch längere Federwege eingesetzt, die schon mal einen Weg von bis zu 140mm zurücklegen können.

Alle Hardtail-Fakten im Überblick

  • stabiler, leichter Rahmen mit sportlicher Geometrie
  • Federgabel mit in der Regel 80 - 120 mm Federweg
  • Kettenschaltung mit bis zu 3 Kettenblättern
  • gestrecktere Sitzposition und effektive Kraftübertragung

Rahmenmaterialien bei Hardtails

Wie bei Mountainbikes üblich, setzen Hardtails beim Rahmenmaterial häufig auf die leichten Werkstoffe Aluminium oder Carbon. Diese erleichtern durch ihr geringes Gewicht nicht nur die Anstiege, sondern bieten aufgrund ihrer dämpfenden Eigenschaften auch den nötigen Komfort auf ruppigen Strecken. Carbon-Modelle sind dabei absolute Leichtgewichte (teilweise unter 10 kg) und daher eher im Hochpreissegment zu finden. Alle Eigenschaften der einzelnen Materialien im Überblick:

Alu-Hardtails

Aluminium ist immer noch der beliebteste Werkstoff für Hardtail Mountainbikes, dicht gefolgt von Carbon. Beide Materialien besitzen im Grunde die gleichen Eigenschaften, welche sich bestens dazu eignen, um steife und vor allem leichte Fahrradrahmen zu entwickeln. Das Alu ist im Vergleich aber etwas schwerer. Dafür lässt es sich leichter verarbeiten und in Form bringen, was sich vor allem beim Preis klar wiederspiegelt. Die Kraftübertragung ist ebenfalls etwas besser, was auf die hohe Steifigkeit der breiten Alurohre zurückzuführen ist. Dies führt zu einem härteren Fahrgefühl, da das Material weniger nachgibt und hinten keine Dämpfung wie beim Fully verbaut ist. Viele Hersteller nutzen das „Butting“-Verfahren, um seine Rahmen noch zu verstärken. Hierbei wird die Wandstärke der einzelnen Rohre des Rahmens bis zu einfach, zweifach, oder dreifach an den Stellen reduziert, die nicht so ausschlaggebend für die Steifigkeit sind. So kann Gewicht ohne Steifigkeitsverlust gespart werden. Der Alurahmen beim Hardtail ist also die beste Wahl für jeden, der solide Performance mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis suchen.

Carbon-Hardtails

Rahmen aus Carbonfasern waren vor nicht allzu langer Zeit nur der absoluten Elite vorenthalten. Heute sind Carbon-Hardtails aber schon in unteren Preissegmenten erhältlich. Die Kohlenstoff-Fasern lassen sich durch moderne Fertigungstechniken leicht und sauber verarbeiten und in Form bringen, sodass Entwickler mit verschiedenen Rohrdurchmessern experimentieren und im Endeffekt noch mehr Gewicht sparen können. Der große Vorteil von Carbon als Rahmenmaterial: Kein anderer Werkstoff kann ein so gutes Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht erreichen wie ein hochwertiger Carbonrahmen. Wer also nach dem besten Untersatz für Rennen und Wettbewerbe sucht, kommt an einem Carbon-Mountainbike nicht herum. Die gute Performance kommt natürlich auch zu einem gewissen Preis. Hardtails aus Carbon sind spürbar teurer als Aluminium, sowie in der Anschaffung als auch in der Reparatur. Die höhere Fragilität des Werkstoffs birgt die Gefahr, dass beim Sturz der Rahmen einen sicht- oder unsichtbaren Riss bekommt, wodurch die Stabilität und Festigkeit nicht mehr gegeben ist und man den Rahmen teuer untersuchen und reparieren lassen muss.

Stahl und Titanrahmen bei Hardtails

Stahl wird bei Hardtails bzw. Mountainbikes generell kaum noch eingesetzt, vor allem aufgrund seines hohen Gewichts. Als Rahmenmaterial ist der Werkstoff allerdings sehr günstig und dabei besonders robust, sodass es perfekt für die ersten Gehversuche mit dem Mountainbike geeignet ist. Auf der anderen Seite des Spektrums steht der Titanrahmen, der ebenfalls kaum noch zum Einsatz kommt, aber eher aufgrund seiner sehr hohen Verarbeitungs- und Materialkosten. Das Material ist sehr leicht und extrem beständig. Außerdem korrodiert es nicht wie Stahl. Allerdings ist Titan unglaublich schwierig und aufwendig zu bearbeiten, was die hohen Kosten für ein Mountainbike aus diesem Material verursacht. Auf der Plus-Seite ist es aber im Falles eines Sturzes praktisch unzerstörbar.

Hardtail-Typen in der Übersicht

Zwar sind Hardtails nicht ganz so vielfältig wie Fullys in ihrem Einsatzbereich, doch wer auf der Suche nach einem passenden Bike ist, sollte auch hier wissen, wofür es sich geeignet bzw. gedacht ist.

All-Terrain Hardtails

Wer nach einem Einsteiger-Mountainbike sucht und dabei nicht mehr als 300 bis 400 Euro ausgeben will, findet in diesem Segment seinen perfekten Begleiter. Hardtails in diesem Preisbereich richten sich ausschließlich an Einsteiger und sind weniger reine MTBs als Allround-Bikes, die sich perfekt als Alltagsbegleiter einsetzen lassen. Für anspruchsvolle Trails fehlt es diesen Bikes an der passenden Ausstattung, genug Federweg und einem stabilen Fahrverhalten. In der Stadt, auf dem Weg zur Arbeit oder auf Waldwegen hat man aber mit einem günstigen Hardtail keine Probleme. Bikes aus dieser Kategorie werden auch häufig als Crossbikes bezeichnet, vor allem im Preisbereich bis 500€.

Cross-Country-Hardtails

Cross-Country ist die Paradedisziplin des modernen Hardtails. Die Abkürzung XC, die sich bei vielen Bikes dieser Gattung finden lässt (zum Beispiel als XC-Geometry), bezieht sich auch auf die einzelnen Renntypen dieser Disziplin. XCM steht dabei für Marathon-Rennen, bei dem Strecken von 50 bis über 150 Kilometer Länge gefahren werden. Hier geht es über einen extrem abwechslungsreichen Kurs, bei dem Ausdauer einer der entscheidenden Faktoren ist. XCO beschreibt dagegen Cross-Country-Olympic Rennen, bei denen in einer festen Zeit technische anspruchsvolle Rundkurse absolviert werden müssen.

Hardtails sind aufgrund ihres guten Vortriebs und des geringen Gewichts für viele Mountainbiker die beste Wahl für Cross-Country-Strecken und einfache Trails. Auch wenn in der letzten Zeit immer mehr Fullys bei Wettbewerben antreten, ist der nur vorne gefederte Rahmen mit seiner explosiven Beschleunigung und seinen Kletterfähigkeiten auf ebenem Gelände kaum zu schlagen. Nur bei anspruchsvollen Downhill Passagen ist es schwierig, bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle zu behalten, wenn der Hinterbau nicht federt. 100mm-120mm Federweg vorne sind in der Regel Standard und reichen auch aus, um die gröbsten Hindernisse zu überwinden. Da beim Cross-Country eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit ein wichtiger Faktor ist, wird dem Antrieb eine sehr wichtige Rolle zugeschrieben. Bei Top-Modellen setzt man hier zunehmend auf den Einfach-Antrieb, bei dem der Umwerfer wegfällt und eine große Übersetzungsbandbreite hinten für genug Effizienz sorgt. Dies spart Gewicht, erleichtert die Wartung und macht das Schalten auch leichter und schneller.

Trail-Hardtails

Wer härtere Strecken bevorzugt und dafür etwas mehr Federweg benötigt, findet bei vielen Herstellern auch Hardtail MTBs mit höherem Federweg. Diese eignen sich dann vor allem für anspruchsvoller, verspielte Trails und Strecken mit schnellen Abfahrten, die mehr Federkomfort verlangen. Der wird durch Federgabeln mit einem Travel von 120mm bis 140mm bereitgestellt und durch eine entspanntere Rahmengeometrie mit mehr Nachgiebigkeit ergänzt, welche das Fahrgefühl verbessert und mehr Stabilität erzeugt. Dazu zählen ein flacher Lenkwinkel, ein längerer Reach und ein verlängerter Radstand. Auch bei den Reifen findet man hier neue Lösungen, die für mehr Komfort sorgen. Plus-Reifen beschreiben extra-breite Reifen und werden verstärkt bei den Hardtails für den Trail-Bereich eingesetzt, da sie für noch mehr Grip sorgen und gleichzeitig auch die fehlende Federung hinten kompensieren. Die Laufradgröße schwankt in diesem Bereich zwischen 27,5“ und 29“.

29" Laufräder im Trend

Der Trend zu 29“-Laufrädern ist auch bei Hardtails eingezogen und macht die Mountainbikes noch laufruhiger im Gelände. Das Zusammenspiel aus dämpfender Federgabel, flexiblem Rahmen und den größeren Rädern lässt das 29er auch in schwierigerem Gelände einiges wegschlucken, und die zugkräftigen Scheibenbremsen bringen die Bikes auch bei schnelleren Abfahrten sicher zum Stehen. Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sie sich vor allem für die Bereiche Cross-Country, Race und Marathon. Hier kommen ihnen auch steilere Lenk- und Sitzwinkel zugute, die eine aggressivere und gestrecktere Position auf dem Bike und somit einen effektiveren Vortrieb ermöglichen, da die eingesetzte Kraft direkter in den Antrieb übertragen wird. Hardtail MTBs werden auch vorzugsweise beim Dirt Jump eingesetzt. Sie bestechen durch kleine, ultraleichte Rahmen und haben häufig einen Federweg bis zu 150 mm, um bei Sprüngen den Aufprall zu reduzieren.

Den Unterschied zwischen 26er und 29er Laufrädern erklärt ein Video des Fahrradherstellers Bergamont:

Hardtail oder Fully? Die Vorteile im Überblick:

Beim Kauf eines Mountainbikes stellt sich am Anfang häufig die entscheidende Frage: Hardtail oder Fully? Nominal unterscheiden sie sich nur durch die Rahmenfederung am Hinterbau, doch am Ende entscheidet der Fahrstil, welches der beiden Mountainbikes die bessere Wahl ist. Während das Hardtail seinen Fokus auf geringes Gewicht und schnelles, agiles Fahren legt, sind Fullys auch für schwereres Gelände geeignet und zeichnen sich durch stärkere Rahmen, größeren Federweg und höheren Komfort bei Abfahrten aus. Mit dem nur vorne gefederten Mountainbike bist du auf jeden Fall sportlicher unterwegs und musst nicht immer auf den höchsten Berg, um Spaß zu haben.

  • in der Regel günstigerer Preis
  • bessere Traktion und Vortrieb in leichtem Terrain
  • weniger bewegliche, wartungsintensive Teile
  • geringeres Gewicht (Carbon-Modelle unter 10 kg)

Hardtails 2023: Die neuesten Bikes jetzt im Shop

Die Hardtail-Hersteller lassen sich auch beim Modelljahr 2023 nicht lumpen und haben wieder allerhand Neuheiten am Start. Wenn man sich die neuen MTBs anschaut, fällt auf, dass zahlreiche Marken nach den Trail-Hardtails in 2023 in diesem Jahr ihren Fokus auf schnelle Cross-Country-Racer gelegt haben. Da hätten wir das neue Cannondale F-Si mit der Lefty-Premiere Ochoa, ein neues Bianchi Methanol, das verbesserte Carbon Vertex von Rocky Mountain, das Focus Raven, Centurion Backfire Carbon, Orbea Alma, Conway RLC, Simplon Razorblade und und und. Alles pfeilschnelle Carbonfeilen, die in Sachen Gewicht und Vortrieb im Vergleich zu ihren Vorgängern noch mal deutlich zulegen konnten und aktuell das Nonplusultra im Hardtail-Aufgebot der jeweiligen Marke darstellen. Standardmäßig wird hier auf die großen 29er Laufräder gesetzt, die gepaart mit einer aggressiven Geometrie und steilem Lenkwinkel für eine gesunde Mischung aus hoher Wendigkeit und maximaler Geschwindigkeit sorgen.

In den letzten Jahr sah das Ganze noch etwas anders aus. Da haben die Hersteller sich eher auf Trail-Hardtails konzentriert, also Hardtails, die in ihrer Geometrie und Ausstattung für den Einsatz auf dem Trail optimiert wurden. Die neue Laufradgröße 27,5+ ist dabei federführend, da sie die Bikes mit mehr Grip und Traktion auf rutschigen Untergründen ausstattet. Die Plus-Bereifung sorgt außerdem für mehr Komfort im Heck, da die dicken Gummis Vibrationen gekonnt abfedern. Dazu kommen dann noch stabile Rahmen (meist aus Alu) sowie eine schluckfreudige Gabel mit ca. 140mm Federweg.

Richtige Innovationen bleiben aber auch nicht aus. Das neue Lapierre Prorace kommt mit der sogenannten SAT Technologie, die sich schon seit einigen Jahren im Road Bereich bewährt hat. Sie besteht aus einer speziellen Strebe, welche das Oberrohr und Sitzrohr verbindet und durch eine Aussparung mit eingesetztem Elastomer-Bauteil einen höheren Flex besitzt, heißt deutlich mehr nachgibt und damit wie ein Dämpfer wirkt. So kann das Sitzrohr mehr Schläge und Erschütterungen absorbieren und dem Fahrer auf ruppigen Strecken mehr Komfort bieten. Ein ähnliches Konzept hat auch Trek beim Procaliber verbaut.

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