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Cyclocross Kaufberatung – Der umfassende Ratgeber für Einsteiger & Fortgeschrittene

Oktober 20, 2016
Cyclocross Kaufberatung – Der umfassende Ratgeber für Einsteiger & Fortgeschrittene

Cyclocross liegt voll im Trend. In Europa und zum Teil auch den USA ist die Sportart eine der am schnellsten wachsenden Fahrraddisziplinen, doch vom Mainstream ist man noch weit entfernt. Deswegen ist es für viele Cyclocross-Einsteiger auch schwierig, die Anforderungen an das passende Bike zu kennen und zu wissen, worauf man beim Kauf achten sollte. Unsere große Kaufberatung soll dir den Einstieg erleichtern und zeigt dir, was wichtig ist, wenn du dir ein Cyclocross Bike zulegen möchtest.

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Was ist Cyclocross? | Rahmen | Features | Gravel Bikes | Preisklassen


Kurze Einführung: Was ist Cyclocross?

Diese Frage ist schnell erklärt: Cyclocross ist eine kurzweilige, intensive Form des Radsports, die es Athleten ermöglicht, sich auch in den kälteren Jahreszeiten mit spannenden Rennen die Zeit zu vertrieben. Bei Wettbewerben wird die Disziplin häufig als CX (nicht zu verwechseln mit XC, Cross-Country) abgekürzt. Um das passende Wetter kümmert sich bei den Rennen keiner. Egal ob es regnet, schneit oder hagelt – die Rennen werden trotzdem ausgetragen und bekommen dadurch erst ihren Charme. Die Kurse führen dabei über Sand, Schnee oder ähnlich unwegsames Terrain und überraschen die Fahrer mit zahlreichen Hindernisse, Sprüngen, Rock Gardens und verdammt steilen Anstiegen. Dabei werden Runden gefahren, die in der Regel ca. 4km lang sind und selten eine Gesamtrenndauer von ca. 45-60min überschreiten.

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Cyclocross Rahmengeometrie

Ein Cyclocross Rad orientiert sich stark am Rennrad, verfügt aber über einige Features, die es von seinen Asphalt-Brüdern unterscheidet. Der größte Vorteil ist dabei die Vielseitigkeit: Mit einem Cyclocrosser kannst du komfortabel zur Arbeit pendeln, Rennrad-Touren fahren und dich bei Rennen im Gelände austoben.

Bei der Geometrie der Rahmen gibt es im Vergleich zum Rennrad zwei große Unterschiede: den Lenkwinkel und die Tretlagerhöhe. Letztere ist deutlich höher als beim Rennrad und ermöglicht es so, besser über Hindernisse zu kommen und in Kurven zu pedalieren. Nachteil ist ein höherer Schwerpunkt auf dem Bike, was dazu führt, dass sich das Cyclocross Rad schwieriger kontrollieren lässt und das Handling verschlechtert. Viele Fahrer kontern diesen Nachteil mit einer etwas tieferen Sattelhöhe.

Der flachere Lenkwinkel hilft dem Cyclocross Fahrer auf der Abfahrt und gibt ihm bei gemächlichem Tempo mehr Kontrolle über sein Bike. Da die Strecken ein Hindernis nach dem nächsten bereithalten und von der Länge eher kurz sind, ist die Endgeschwindigkeit selten so hoch wie beim Straßenradrennen, und ein verbessertes Handling bei geringen Geschwindigkeiten ist deswegen eher von Vorteil.

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Rahmenmaterial

Beim Rahmenmaterial gibt es keine Unterschiede zum Rennrad oder den Mountainbikes. Der Rahmen besteht ein der Regel aus Carbon oder Aluminium, seltener aus Titan und Stahl oder einer Kombination aller. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften und unterscheidet sich in Kosten, Komfort, Gewicht, Steifigkeit, Haltbarkeit, Stabilität und Fahrgefühl. Im Profi-Bereich ist Carbon der Standard und überzeugt durch sein ungeschlagenes Gewichts- zu Steifigkeitsverhältnis, während Einsteiger und Hobby-Athleten auch mit den stabilen, leichten Alurahmen eine gute Performance erzielen können.

Auch beim Cyclocross spielt das Gewicht eine zunehmend wichtigere Rolle, weswegen Hersteller bei ihren Rahmen stets versuchen, noch mehr Gramm zu sparen. Ein leichterer Rahmen führt zu einem leichteren Bike, welches wiederum einfacher Hindernisse überwinden kann und sich schneller durch Kurven bewegt. Ein weiterer Pluspunkt: Ein leichteres Bike lässt sich natürlich auch leichter Tragen, was beim Cyclocross-Sport nicht unüblich ist. Viele Hindernisse sind extrem schwer zu passieren, weswegen viele Fahrer einfach absteigen und das Bike auf die Schulter nehmen, was komplett legitim ist.

Weitere Cyclocross Features

Flaches Oberrohr

Eine weitere Maßnahme der Entwickler, um das Tragen des Cyclocrossers zu erleichtern, ist ein angepasstes Oberrohr. Eine flachere Unterseite macht das Schultern angenehmer und ist angesichts dessen, dass auf vielen Strecken das Tragen des Bikes zum täglich Brot gehört und häufig schneller ist, als sich mit Mühe über ein Hindernis zu kämpfen, ein komfortables Feature.

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Höhere Reifenfreiheit

Die Reifen im Cyclocross-Bereich sind breiter und liegen häufig in einem Bereich von 32-33mm, manchmal aber auch bis zu 40mm. Die grobstolligen Profile helfen bei der Traktion und sorgen für guten Grip und eine stabile Grundlage. Dafür braucht es natürlich eine höhere Reifenfreiheit am Hinterbau bzw. an der Gabel, die auch gleichzeitig den ganzen Schlamm und Dreck verzeiht, den die Reifen auf den matschigen Kursen mit sich führen werden. Trotzdem kommt es bei Profirennen häufig vor, dass Fahrer ihr Rad austauschen müssen, da sich zu viel Schmutz an den angesammelt hat. Die höhere Reifenfreiheit führt zwangsläufig zu einer höheren Gabel und damit insgesamt zu einer höheren Front des Cyclocross-Rads.

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Cyclocross-Reifen

Vom UCI-Verband sind für Cyclocross-Rennen eine Reifenbreite von max. 33mm vorgeschrieben. Die Hersteller setzen trotzdem häufig auf bis zu 40mm breite Reifen, da sie für eine noch bessere Traktion und mehr Stabilität sorgen und mit weniger Luftdruck gefahren werden können, was wiederum eine bessere Vibrationsdämpfung und mehr Fahrkomfort bietet. Das Reifenprofil ist wie bereits angesprochen deutlich grober als beim Rennrad, durchaus vergleichbar mit MTB-Reifen. Reifentypen reichen wie gehabt von Drahtreifen über Faltreifen bis hin zu Tubeless-Reifen. Ein Cyclocross Bike ist im Gegensatz zu einem Zeitfahrrad ein echter Allrounder. Wer aus seinem Cyclocross Renner mal schnell ein Straßenrennrad machen möchte, kann einfach ein paar Rennradreifen aufziehen und wird kaum einen Unterschied merken. Wer dagegen noch weiter ins Gelände vordringen möchte, zieht einfach noch breitere und grobstolligere Reifen auf. Zum Beispiel Cross- und Gravel Reifen.

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Kleines Übersetzungsverhältnis

Geringere Geschwindigkeiten, kleineres Übersetzungsverhältnis: Da man im Cyclocross Sport nicht das gleiche Tempo erreicht wie auf dem Asphalt, werden kleinere Übersetzungsverhältnisse verwendet. Statt einer klassischen 53/39 oder 50/34 Kurbel bewegen sich die CX-Kurbeln eher im Bereich 42/32, 44/34 und 46/36. Soll heißen: Kleinere Übersetzung mit feiner abgestuften Gängen. Die Kassette hinten ist mit 11-25 oder 11-28 schon eher vergleichbar zum Road-Bereich.

Wie im MTB-Bereich hat sich auch beim Cyclocross langsam aber sicher die Einfach-Kurbel durchgesetzt, welche auf den Umwerfer pfeift und damit einen wartungsärmeren, robusteren Antrieb darstellt, was bei den angesprochenen Bedingungen definitiv einen Vorteil darstellt. Ein weiterer Bonus ist dabei das geringere Gewicht. Um trotzdem eine hinreichende Übersetzung zu erreichen setzen viele Hersteller auf MTB-Kassetten mit 11-36T Übersetzung.

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Bremsen

Die größeren Reifen verlangen nicht nur eine angepasste Rahmengeometrie, sondern auch ein anderes Bremssystem. Cyclocross setzte lange Zeit auf die Cantilever-Bremse, die in den letzten Jahren vermehrt von der Scheibenbremse abgelöst wird. Letztere gibt es in mechanischer sowie hydraulischer Ausführung und hat im Vergleich zur „Canti“ viele Vorteile. Höhere Zuverlässigkeit, bessere Bremsleistung und geringerer Wartungsaufwand sprechen für sich und sind auch der Grund, warum die Scheibenbremsen bei Mountainbikes schon lange den Standard der Industrie darstellen. Cantilever-Bremsen tauchen deswegen vermehrt bei Einsteiger-Cyclocrossern auf, werden aber auch bei einigen Top-Modellen noch eingesetzt, da sie im Vergleich zur Scheibe Gewicht sparen.

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Zubehör und weiteres Equipment

Während echte Race-Cyclocross Räder keinen Gedanken an Schutzbleche und Gepäckträger verschwenden, verfügen viele Einsteiger- und Allround-Modelle über entsprechende Aufnahmen. Cyclocrosser sind eben perfekte Allrounder und wie gemacht für Adventure Riding oder das Pendeln zur Arbeit. Da ist es natürlich sehr praktisch, wenn man genügend Transportmöglichkeiten hat. Die Aufnahmen finden sich häufig an der Gabel und den Sitzstreben. Auch nach Flaschenhaltern sucht man bei Cyclocross-Rennen vergeblich, da das Trinken während des Wettkampfs verboten ist. Wer es nicht auf ein High-End-Bike abgesehen hat, findet aber in der Regel die notwendigen Bohrungen.

Cyclocross oder Gravel Bike?

Die Vielseitigkeit der Cyclocross-Bikes hat dazu geführt, dass sich in jüngster Vergangenheit weitere Bike-Typen herausgebildet haben. Gravel Bikes und All-Road Bikes finden sich immer häufiger in den Sortimenten der Hersteller und setzen auf die gleichen Attribute und Eigenschaften wie Cyclocrosser: Vielseitigkeit, Alltagstauglichkeit und Stabilität. Gravel Bikes setzen dabei jedoch verstärkt auf Komfort. Der Radstand ist länger, die Geometrie etwas entspannter, die Sitzposition aufrechter und das Übersetzungsverhältnis größer. Breite Reifen und Scheibenbremsen sind wie beim Cyclocross der Standard.

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Kaufberatung nach Budget

Beim Cyclocross gilt das gleiche Mantra wie bei allen anderen Fahrradtypen: mehr Geld bedeutet mehr Qualität, entweder in Form von geringerem Gewicht, besseren Schaltkomponenten, höherer Langlebigkeit oder verbessertem Komfort. Die unterschiedlichen Preisklassen orientieren sich zumeist am Rahmenmaterial, der Schaltgruppe und den Laufrädern. Was ihr in den einzelnen Preisklassen an Qualität erwarten könnt, erfahrt ihr hier.

Bis 1.300€

Die unterste Preisklasse geht aufgrund der Komplexität der Cyclocross Räder bis zu einem Budget von 1.300€ und richtet sich an Einsteiger des Sports sowie Leute, die nach einem vielseitigen Allround-Bike suchen. Für diesen Betrag bekommt man in der Regel einen hochwertigen Aluminiumrahmen mit einer Gabel aus Carbon, Cantilever-Bremsen oder mechanische Scheibenbremsen sowie zuverlässige und robuste Einsteiger-Schaltgruppen wie die Shimano Tiagra und 105.

Bis 2.500€

Die Bikes bis 2.500€ sind im Vergleich zur ersten Kategorie deutlich leichter und bestehen zum Teil schon komplett aus Carbon. Scheibenbremsen sind hier eigentlich schon Standard, zum Teil auch schon in hydraulischer Ausführung. Die Laufräder werden noch stabiler und dabei leichter und zeichnen sich durch höhere Rennperformance aus. Bei den Schaltgruppen sollte es in diesem Bereich schon eine SRAM Rival oder Shimano Ultegra sein, wer lange genug sucht findet auch die ein oder andere Einfach-Schaltung.

Ab 2.500€ - 3.000€

Ab diesem Preisbereich dringt man schon in die High-End-Sparte vor. Rahmen sind jetzt vorwiegend aus Carbon und werden noch leichter, steifer und bieten mehr Feedback. Das gleiche gilt für Laufräder, wodurch enge Kurven noch spielerischer attackiert werden können. Bei den Bremsen finden sich an dieser Stelle eigentlich nur noch hydraulische Scheibenbremsen mit der ein oder anderen Nostalgie-Variante mit Cantilever-Bremse, während im Bereich der Schaltung die Top-Modelle Shimano Dura Ace, SRAM Red und der 1x-Antrieb SRAM Force 1 zu finden sind. Cyclocross Fahrräder in dieser Preisklasse sind gemacht fürs Rennen und bieten auch auf der Straße eine ordentliche Performance.



Cyclocross Zubehör

Das typische Cyclocross Equipment besteht aus einem Mix aus Rennrad- und MTB-Teilen. Folgende Komponenten und Ausrüstungsteile können wir empfehlen und werden auch von den Profis regelmäßig eingesetzt.

  • MTB-Pedale: Was bei Mountainbikes funktioniert, kann auch für Cyclocrosser nicht schlecht sein. MTB-Pedale mit Klick-System können einiges an Dreck, Matsch und Schlamm vertragen und sind deswegen wie gemacht für den Cyclocross-Einsatz.

  • MTB-Schuhe: Siehe oben. MTB Schuhe eignen sich besser fürs Gelände und bieten mehr Traktion, wohingegen Rennradschuhe ungefähr so viel Grip bieten wie Sandalen auf einer Eisbahn. Cross-Country-Schuhe sind am besten geeignet, da sie über eine hohe Steifigkeit gepaart mit hohem Komfort verfügen.

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Vor dem Kauf: Probefahrt

Wenn immer möglich solltest du eine Probefahrt mit den zur Wahl stehenden Bikes machen. Wenn es den Verkäufer nicht stört solltest du das Cyclocross Bike auf den Streckentypen testen, die du später vorwiegend fahren möchtest. Ganz wichtig: Lass dich nicht zu sehr von der schönen neuen Optik des Bikes blenden, sondern sei kritisch und entscheide basierend auf den Fahreigenschaften, ob das Rad das richtige für dich ist.

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Informiere dich ausführlich und finde Schnäppchen

  • Schaue auf YouTube nach relevanten Videos vom Hersteller, von Magazinen und Test-Portalen oder von noch unentschlossenen Käufern, um weitere Informationen und Meinungen zu sammeln.
  • Schaue nach Testberichten in Magazinen, Blogs, Foren und anderen Webseiten, um die detaillierte Infos zu holen.
  • Wenn du Fahrrad-affine Freunde hast, frage sie am besten, ob sie schon Erfahrung mit dem Bike oder der Marke haben.
  • Suche bei Sales Aktionen wie zu Weihnachten und End of Season Sale nach einem Schnäppchen.

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