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Specialized Turbo Vado 2018 im Test

Januar 29, 2018
Specialized Turbo Vado 2018 im Test

Seitdem Specialized 2013 mit dem Turbo S erstmals das Parkett der E-Bike-Enthusiasten betreten hat, wurde unermüdlich an diesem Segment gefeilt, so dass das derzeitige Sortiment Pendler und Mountainbiker gleichermaßen überzeugt. Die letzte Ausgabe des Gefährts für Freizeit und Pendler läuft unter dem Namen Turbo Vado und kommt mit neuem Design, gepimpter Komponentenliste und vielversprechender Leistung seitens des Antriebs aus dem Hause Brose.


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Für wen ist es gedacht:

für Fahrrad-Pendler, die sich nicht von den Anschaffungskosten eines guten E-Bikes abschrecken lassen

Was uns gefallen hat:

reibungslose Bedienung, funktionale Komponenten, Strapazierfähigkeit, unaufgeregte Optik, der kinderleichte Lagevorgang

Was uns nicht gefallen hat:

unnötiger Dämpfer vorne, schwer zu transportieren

Angebote auf BikeExchange

[eho]

Rahmen und Rahmengeometrie

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Das Turbo Vado 4.0 (in Deutschland ab rund 3500 Euro zu haben) setzt sich ganz an die Spitze des Marktes für Fahrräder die speziell für die Ansprüche im Berufsverkehr gebaut werden. Knapp darunter rangiert das Modell 3.0. Beide Ausgaben profitieren von den Vorzügen des von Specialized patentierten E5 Aluminiums, mit einem Ausschnitt im Unterrohr, das die Batterie und das Antriebsaggregat beheimatet.

Der Rahmen hat die hohe Qualität und Haltbarkeit, die man aus dem Hause Specialized erwarten darf, obwohl auf die D’Aluisio Smartweld Technologie die sonst bei Specialized-Maschinen dieser Preisklasse zum Einsatz kommt verzichtet wurde. Trotzdem waren die verschweißten Stellen nahtlos und einheitlich. Eine Suntour NCX E25 sorgt mit 50mm Federweg für Extra-Komfort wo die Qualität der Straßendecke zu wünschen übrig lässt. Alle Kabel sind im Rahmen verlegt, ein schönes Detail der zurückhaltenden Ästhetik. Bohrungen für Schutzbleche und Gepäckträger sind vorhanden – und genutzt.

Die Geometrie des recht großen Turbo Vado auf dem wir unsere Testrunden gedreht haben schlägt einen gekonnten Bogen von aggressiver Mountainbike-Haltung zu aufrecht-entspannter City-Bike-Pose. Der 1152mm breite Radabstand und der tief angesetzte Schwerpunkt, für den die im Tretlager integrierte Antriebseinheit sorgt, ermöglichen ein stabiles Fahrgefühl. Dank der langen Kettenstreben (478mm) kommst du auch ohne Antriebsassistenz vom Fleck während das relativ kurze Steuerrohr dich in eine Fahrhaltung bringt, die dich mit geradem Rücken bequem lange Strecken zurücklegen lässt, gleichzeitig aber feinabgestimmtes Navigieren im Straßenverkehr und auf kurvenreichen Strecken garantiert.

Motordaten

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Das Specialized Turbo Vado 4.0 beinhaltet den hauseigenen 1.2 Custom RX Street Tuned Motor mit 80nM Drehmoment, und 250 Watt Leistung, die bis zu 25km/h Höchstgeschwindigkeit ermöglicht. Du darfst das Vado in Deutschland daher ohne Führerschein und Versicherung fahren. Stärkere Motoren sind beispielsweise in den USA zu bekommen. Das Vado bietet dir drei Assistenzlevel, Eco, Sport und Turbo, die entsprechend 25, 50 oder 100% Unterstützung beim Treten bieten. Während du dich durch die Gänge schaltest, passt der eigens entwickelte RX Street Tune Motor ständig den Algorithmus an um ein höheres Drehmoment zu bieten. Specialized behauptet von seinem proprietären 504WH Akku im Eco Modus bei voller Ladung bis zu 170km Reichweite zu schaffen, vorausgesetzt der Fahrer wiegt nicht mehr als 75 kg und die Straßenverhältnisse sind optimal, also flach, glatt und mit nicht mehr Gegenwind als einem leichten Lüftchen.

Das am Vorbau montierte 2.2“ Bloks LCD Display zeigt die wichtigsten Fahrinformationen, wie die zurückgelegten Kilometer , die Geschwindigkeit, die Fahrzeit und kann sich außerdem schmücken mit Finessen wie einem USB-Anschluss damit du unterwegs dein Handy laden kannst oder einer im Lenker integrierten Fernsteuerung für die Anzeige oder die Gänge.

Schaltgruppe

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Das Turbo Vado 4.0 hat eine Shimano SLX und einen XT 1x11 Antriebsstrang an Bord. Dazu gehört noch ein 40t Kettenblatt und eine 11-42 Kassette. Für ausreichend Bremskraft sorgen die verlässlichen Shimano Deore Hydraulik-Scheibenbremsen. Die erhöhte Bremswirkung der bissigen 180mm Bremsscheibe vorne ist ein schönes Detail, vor allem wenn das Turbo Vado auf Fußgänger/Fahrradwegen gefahren werden soll, wo die eine oder andere Vollbremsung notwendig wird.

Mit der 1x11 Schaltung mit einem Kettenring vorne und 11 Ritzeln hinten hast du reichlich Auswahl um auch größere Steigungen hinaufzukommen ohne gleich in Schweiß auszubrechen. Und wenn du einmal das Pech hast, am Ende des Akkus angekommen zu sein, und ohne Assistenz nach Hause strampeln musst, schaffst du das dank der großen Gangauswahl – vielleicht nicht spielend, aber du schaffst es. Da das E-Bike einiges an Gewicht mitbringt wäre es allerdings keine Schande in diesem Fall den Bus zu nehmen, vor allem dann, wenn der Heimweg den Berg hinauf führt.

Zusätzliche Ausstattung

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Das Turbo Vado verfügt über eine beeindruckende Ausstattungsliste auf der wir im Großen und Ganzen alles abhaken konnten, was wir uns bei einem Pendler-Bike dieser Preisklasse wünschen. Specialized hat dem Bike ein integriertes LED-Beleuchtungssystem gegönnt, mit asphärischer Linse vorne und einem Rücklicht, das in den Gepäckträger integriert ist. Die Schutzbleche sind ebenfalls hauseigene Tüfteleien und bedecken einen beeindruckenden Teil des Vorder-, und Hinterrades. Am unteren Ende verbreitern sich die Schutzbleche noch etwas, das lenkt Spritzwasser gekonnt ab und hält deine Hosenbeine bei Schmuddelwetter schön trocken.

Der krönende Abschluss kommt ebenfalls direkt aus dem Hause Specialized. Dank des Leichtmetall-Lenkers mit Body-Geometry Griffen hast du dein Bike allzeit bestens im Griff während du auf einem Canopy Comp Sattel mit 30.9mm Sattelstütze thronst.

Unser Fahreindruck

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Natürlich hat sich Specialized nicht damit begnügt, einen Rahmen zu konstruieren, an den dann einfach ein Motor von Bosch oder Shimano angebaut wird. Vielmehr hat Specialized den Motor und den Akku in den Rahmen integriert. Das Resultat: ein robustes, ästhetisch einwandfreies E-Bike, das nicht nach E-Bike aussieht, vielmehr nach einem nach einem stylischen Gefährt für den täglichen Weg zur Arbeit. Dank des integrierten Motors und seiner reibungslosen und präzisen Antriebsassistenz war es ein echtes Vergnügen auf dem Vado unterwegs zu sein.

Den 504Wh Akku vollständig zu laden dauert etwas über drei Stunden. Der Ladevorgang ist völlig unkomplizert, da der Akku das komplette Bike betreibt, also den Antriebsassistenten, die Beleuchtung und den Bordcomputer. Unser einziger Kritikpunkt ist die Reichweite, die 50 bis 60km werden garantiert, wenn du zwischen Eco-, und Sport-Modus wechselst. Auch wenn das genug ist für deinen Weg zur Arbeit, kann es sein, dass du auf Spritztouren in die Innenstadt zur Mittagspause auf deine eigene Muskelkraft angewiesen bist.

Unser Tester hat das Turbo Vado 4.0 unter winterlichen Bedingungen auf Herz und Nieren geprüft, dabei ist besonders die Beleuchtung positiv aufgefallen. Das fest verbaute Rücklicht wird heller wenn die Bremse betätigt wird, wie du das von deinem Auto oder einem Motorrad kennst. Blinkfunktion gibt es keine, das ist in Deutschland ohnehin am Fahrrad nicht erlaubt.

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Der Umgang mit dem E-Bike fühlt sich an wie ein Heimspiel, vor allem auf unserer moderaten Teststrecke. Es verhält sich aber durchaus spritzig im dichten Straßenverkehr, was wir bei dem doch beträchtlichen Gewicht von 23.7kg eigentlich gar nicht erwartet hatten. Fahrradfahrer die sonst eher auf einem Mountainbike unterwegs sind werden den breiten Lenker und die typische Mountainbikehaltung zu schätzen wissen. Den Fahrer aufrecht aber nach vorne geneigt zu positionieren, erinnert doch stark an die Angriffsstellung der Trailpiloten .

Die Schaltgruppe erfüllt alle Erwartungen die man an eine Shimano Einheit haben darf. Die Schaltung ist direkt und präzise, wer sie allerdings unterfordert nutzt die Antriebskomponenten vorzeitig ab. Die Bremskraft ist mehr als ausreichend um die Maschine zu einem abrupten Halt zu bringen, sollte das nötig sein.

Die 700c Laufräder hatten firmeneigene Specialized Trigger Sport Reflective 47c Mäntel und erwiesen sich in der sechsmonatigen Testperiode als unzerstörbar. Die reflektierenden Aufkleber an der Außenseite der Reifen sind ein sinnvolles Detail, denn sie erhöhen die Sichtbarkeit um ein Vielfaches. Achsen mit Schnellspannern würden es allerdings deutlich einfacher machen, das Vado zu transportieren oder einen platten Reifen zu reparieren. Die diebstahlsichere Ausstattung machte diesen kleinen Abstrich nötig.

Die Kontaktstellen zwischen Fahrer und Bike sind von beindruckender Qualität, manchen kommt der Canopy Comp Sattel allerdings etwas zu Sofakissen-artig rüber. Da aber die Geschmäcker bei Fahrradsätteln ähnlich breit gestreut sind wie bei Lieblingsliedern verbuchen wir das unter „kleinere Mängel“.

Fazit

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Reden wir nicht um den heißen Brei – der offensichtliche Kritikpunkt bei diesen Bike ist wie bei vielen seiner Mitbewerber der Preis. Mit bis zu 3500 Euro ist das Turbo Vado 4.0 eine große Anschaffung. Wenn man allerdings genauer betrachtet was E-Bikes in dieser Preisklasse zu bieten haben, scheint der Preis wiederum gerechtfertigt.

Außerdem haben wir uns darüber den Kopf zerbrochen ob ein solches Bike ein zweites Familienauto ersetzen kann. Die Antwort: kann es. Du sparst dir die Versicherungskosten, eine Akkuladung ist günstiger als eine Tankfüllung, und wenn du in einer größeren Stadt wohnst wird das einzige Verkehrsaufkommen, das für dich von Interesse ist von Geleichgesinnten auf dem Fahrradweg stammen. Unter dem Strich ist das Specialized Turbo Vado ein absolut Pendler-taugliches Fahrzeug. Falls du E-Bikes noch eher skeptisch beäugst solltest du einfach losgehen und eines testfahren. Es könnte eine Erfahrung sein, die dein Leben positiv verändert!

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