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Scott Foil Premium 2016 - Der Paris-Roubaix Gewinner im Test

Mai 18, 2016
Scott Foil Premium 2016 - Der Paris-Roubaix Gewinner im Test

Das neue Scott Foil ist spätestens seit Matthew Haymans Sieg bei der diesjährigen Ausgabe von Paris-Roubaix in aller Munde. Der Orica GreenEDGE-Fahrer fuhr das aktuelle High-End-Rennrad von Scott spektakulär als Erster ins Ziel und machte deutlich, was in dem neuen Foil steckt: Mehr Komfort, mehr Nachgiebigkeit, mehr Aero.


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Scott Foil - mehr Features, mehr Aero

Das Foil ist Scotts erstes Aero-Rennrad und tauchte zum ersten Mal bei der Tour de France 2010 auf, gefahren von Mark Cavendish. Das Design war damals eher konservativ gehalten und Scott gab sich nicht wirklich Mühe, dass Foil als reines Aero Bike zu präsentieren. Das hat sich mit dem aktuellen Modell endgültig geändert – das 2016er Scott Foil ist ein reinrassiges Aero-Rennrad.

Scott Foil 2016 hero

Um das Bike auch für die Langstrecke fit zu machen, hat Scott vor allem die Nachgiebigkeit des Rahmens extrem erhöht (89%), sodass es sich auf einem Niveau mit dem Scott Addict befindet. Gleichzeitig wurde laut Scott auch die Steifigkeit von Tretlager, Steuerrohr und Gabel um bis zu 13,5% verbessert. Das BB92 Tretlager wurde vom ersten Foil übernommen, genauso wie das HMX und HMF Carbon und die interne Zugverlegung, aber da hören die Gemeinsamkeiten der Bikes schon auf. Wichtige Neuerungen sind der höhere Durchmesser des Gabelschafts (1,25“) für mehr Steifigkeit in der Front, die Shimano Direct Mount Bremsen und das etwas höheres Rahmengewicht mit 1.295 Gramm statt 1.227 Gramm, dass angesichts der höheren Nachgiebigkeit für viele zu verschmerzen sein dürfte.

Scott Foil 2016 lenker junction box

Ausstattung des Scott Foil Premium 2016

  • Shimano Dura Ace Di2 mit 52/36 Kurbelgarnitur
  • 11-28T Kassette und Sprint Shifters
  • Syncros Vorbau, Lenker, Sattel, Sattelstütze aus Carbon
  • Zipp Firecrest 404 Carbon Clincher Räder
  • Continental GP4000 Reifen

Was einige Käufer verunsichern dürfte ist die Bremse am Heck, die an den Kettenstreben befestigt wurde. Hier kann sich in kurzer Zeit eine große Menge an Schmutz ansammeln, um den man sich in regelmäßigen Abständen kümmern muss. Der Grund für die neue Position: noch mehr Nachgiebigkeit der Sitzstreben. Damit die Reinigung der Bremse schneller geht, hat Scott am Steuerrohr eine Quick-Release-Funktion integriert, mit der sich das Hinterrad ganz bequem demontieren lässt.

Scott Foil 2016 Bremse hinten

Unterwegs mit dem Scott Foil Premium 2016

Das erste Scott Foil war ein pures Racing Bike für aggressives Riding, doch die hohe Steifigkeit ließ den Fahrer einen hohen Preis dafür zahlen, wenn es mal über rauere Strecken ging. Deswegen hatte sich Mat Hayman bei Paris-Roubaix 2014 und 2015 noch für das Scott Addict entschieden. Das sollte sich mit dem neuen Foil ändern – und tat es auch.

Auf unseren ersten Fahrten war das Fahrgefühl und der Komfort auf dem Foil einfach nur ausgezeichnet. Bis auf das gelegentliche Rattern der Kabel am Lenker konnte man nicht ausmachen, ob man sich gerade auf einer frisch asphaltierten Straße oder doch einem ruppigen Klinkerpflaster befand. Es war auf jedem Untergrund zu spüren, dass das neue Foil in Sachen Komfort und Nachgiebigkeit seinem Vorgänger deutlich den Rang abläuft.

Scott Foil 2016 hinterbau

Scott Foil 2016 rahmen

Nach insgesamt fünf Stunden im Sattel konnten wir dann auch festhalten, dass das Scott Foil 2016 auch als komfortables Langtrecken-Rennrad durchgehen könnte. Egal wo, wann, wie lange – das Foil lässt sich für jeden Einsatzzweck uneingeschränkt empfehlen. Nicht nur die Nachgiebigkeit ist hierfür ausschlaggebend, sondern auch der allgemeine Fahrkomfort sowie das butterweiche Handling, welches das Foil an vielen Stellen an das Addict erinnern lässt.

In Sachen Steifigkeit und Ansprechverhalten kann das neue Modell nicht mit seinem Vorgänger mithalten. Das Scott Foil der ersten Generation war in dieser Beziehung einfach eine Klasse für sich. Ob es ein wichtiger Faktor für die Performance des Bikes ist, wagen wir zu bezweifeln. Trotzdem sehnen wir uns ein wenig nach dem guten Feedback des alten Foils.

Scott Foil 2016 lenker

Bergauf zeigte sich das Scott Foil 2016 sehr effektiv und agil, mit ausreichend gutem Ansprechverhalten um auch auf langen Anstiegen durchweg eine gute Performance zu bieten. In der anderen Richtung machte das Bike allerdings noch mehr Spaß. Das direkte Handling machte sich hier gleich bemerkbar und vermittelte das sichere Gefühl, jedem Lenkbefehl zu gehorchen. Einzig die Zipp 404 Räder sorgten bei Seitenwinden für leichte Unruhe, da die hohen Felgen eine große Angriffsfläche bieten, sodass man sich stets mit einer gewissen Wachsamkeit in die nächste Abfahrt stürzte.

Der integrierte Vorbau mit Lenker zeigte sich etwas gewöhnungsbedürftig vom Handling und der Positionierung der Hände auf den Tops, doch wenn man die passende Einstellung gefunden hatte, gab es in Sachen Grip und Komfort absolut nichts zu meckern, im Gegenteil. Die Sprint Shifters von Shimano gliederten sich exzellent in das Gesamtbild ein und sind in Sachen Benutzerfreundlichkeit, Usability und Haptik ein Feature, dass man bereits nach der ersten Fahrt nicht mehr missen möchte.

Scott Foil 2016 vorbau

Unser Fazit

Scott hat mit bei der Neuauflage des Foil definitiv geklotzt und nicht gekleckert. Zahllose merkliche Änderungen an Fahrverhalten, Geometrie und Ausstattung heben es deutlich von der Vorgängergeneration ab. Das 2016er Foil ist jetzt ein pures Aero Road Bike, dass durch seine hohe Nachgiebigkeit des Rahmens noch mal extra an Kraft sparen kann.

Außerdem macht der ergiebige Rahmen aus dem Foil ein Rad, dass man auch Gelegenheitsfahrern uneingeschränkt empfehlen kann. Solang der Untergrund einigermaßen eben ist hat das Scott Foil absolut kein Problem damit, stundenlang mit Vollgas bergauf und bergab bewegt zu werden. Das einzige Limit ist der Fahrer selbst. Nur die schnellen Zipp 404’s zeigten sich bei starken Winden etwas störrisch, sorgten aber im Gegenzug auf schnellen Passagen für maximale Geschwindigkeit bei guter Traktion.

Scott Foil 2016 vor hintergrund

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