Eine Liste mit Messehighlights zu erstellen, klingt eigentlich ganz einfach. Ein paar Neuheiten aufzählen, kurzer Text und ein Bild dazu - fertig. Wir tun uns aber in der Regel immer schwer, aus einer Vielzahl an coolen, innovativen Produkten und Ausstellern unsere Favoriten herauszusuchen. So auch auf der VELO Berlin. Eine Woche ist die Berliner Messe rund ums Rad jetzt schon her, und erst jetzt haben wir uns unisono für unsere BikeExchange Top 10 von der Messe entschieden. Schaut mal rein!
Gios Tornado
Italienisches Design par excellence – so könnte man das Gios Tornado am besten in einem Satz beschreiben. Die Optik ist aber eigentlich nur das kleinere Highlight. Mit einem Kampfgewicht von glatten sechs Kilo und Komponenten, die Leichtbau-Fetischisten träumen lassen, spielt es auch technisch in der absoluten Oberliga. Was für Komponenten das sind? Da wären zum einen die 800 Gramm leichten Tune Carbon Laufräder und zum anderen eine Campagnolo Super Record Titanium Gruppe – noch Fragen? Natürlich bietet der Rahmen auch den neusten Schnickschnack und ist selbstverständlich Di2 kompatibel. Bei einem Preis jenseits der 8000 € kann man das aber auch irgendwie erwarten, oder?
Christiania S-Box
Cargo-Bikes sprießen seit 2014 wie Pilze aus feuchtem Waldboden. Warum also sollte ein Cargo-Bike noch etwas Besonderes sein und sich als würdig genug für unsere Hot Producs erweisen? Christiania Cargo Bikes liefert mit dem S-Box eine schlagfertige Antwort. Das S-Box ist für den Transport von Rollstühlen geeignet. Über eine vollabsenkbare Laderampe kann der Fahrgast im Cargo-Bike platznehmen und sich gemütlich kutschieren lassen. Gerade für die ältere Generation definitiv eine nette Abwechslung zum Senioren-Stift. Mit einer maximalen Zuladung von 150 Kg lassen sich aber neben Oma und Opa auch normale Dinge wie Waschmaschinen oder Panzerschränke transportieren. Damit der Durschnitts-Radler dabei nicht zu sehr ins Schwitzen kommt, spendiert Christiania dem S-Box gütigerweise auch noch einen E-Motor.
BH Easy Go Race
Wo wenn nicht Berlin wäre der richtige Ort für die Präsentation eines „E-Fixies“? Gut, wir wollen nicht übertreiben, beim Easy Go Race sprechen wir eigentlich nur von einem Singlespeed-Bike – trotzdem kommt das Rad in der matt-grauen Optik mächtig cool daher. Den Akku, der bei den meisten E-Bikes immer noch zu Augenkrämpfen führt, verstecken die Ingenieure von BH sauber in einer Satteltasche. Auf den ersten Blick geht das Easy Go Race daher problemlos als „normales“ Rad durch. Ein weiteres cooles Feature ist die Möglichkeit, das Bike über das Smartphone zu steuern - fast so hip wie Berlin. Bei einem Kampfpreis von 1350€ und gerade mal 17 Kg Gewicht gibt es eigentlich keinen Grund, sich nicht doch ein E-Bike zuzulegen.
Flevobike Orca
Was da am Nachbarstand auf der VeloBerlin stand, war im Grunde genommen erstmal nicht genau zu definieren. Auto? Fahrrad? Raumschiff? Alle drei Optionen wären definitiv möglich gewesen. Bei einem klärenden Gespräch wurde uns dann aber erzählt, worum es sich bei dem futuristisch anmutenden Gefährt tatsächlich handelt – ein sogenanntes Velomobil. Noch nie gehört? Wir auch nicht. Aber man soll ja Neuem gegenüber aufgeschlossen sein und deswegen haben wir uns das Orca dann doch genauer angeschaut. Das High-Tech Velomobil basiert auf einer extrem widerstandsfähigen Twintex Karkasse und steht auf eigens entwickelten Komposite-Nylon-Carbon Laufrädern. Durch die in der Hinterradschwinge verbaute Rohloff 14 Gang Nabe lassen sich Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 30km/h realisieren. Für genügend Sicherheit im Straßenverkehr sorgen eigens entwickelte Blinker, Scheinwerfer sowie Hupe und Lichthupe. Das Flevobike stellt damit eine echte Autoalternative für Pendler da.
ICE Full Fat
Dreiräder sind erstmal ungefähr genauso cool wie Cordhosen mit Bundfalte. Das war bisher zumindest unsere Meinung, bis wir auf der Velo Berlin über das Full Fat Trike von ICE gestolpert sind. Mit den dicken Ballonreifen wirkt das Full Fat wie eine Requisite eines Mad Max Streifens. Nebenbei erfuhren wir dann auch, dass es sich bei dem ICE Dreirad um das erste Fatbike Trike weltweit handelt – ein guter Grund, sich etwas genauer damit zu beschäftigen. Zwei Minuten Recherche später fanden wir heraus, dass es sich beim Full Fat nicht nur um optisch cooles Bike handelt, sondern das es das Trike bereits ins Guinessbuch der Weltrekorde geschafft hat. Richtig gelesen – das Full Fat Trike ist das erste Rad, mit dem die gesamte Strecke von 638 km zum Südpol zurückgelegt wurde. Wer also gerade am überlegen ist wo der nächste Urlaub hingehen soll: Für 4790€ bekommt ihr das 24 kg schwere „Fattrike“ und könnt direkt in die Antarktis starten.
Rinto Miara Incubus
Eigentlich erwartet man auf der VELO Berlin eher weniger coole Singlespeed Bikes. Umso mehr haben wir am Stand von Rinto Miara gestaunt. Die Berliner Jungs holen die guten alten Stahlrahmen wieder aus der Versenkung und heben sie in den Style-Olymp. Ein besonderer Eyecatcher war definitiv das Rinto Miara Incubus. Das schlichte Urban Bike basiert auf einem edlen italienischen Ciöcc Stahlrahmen, der von Hand entlackt und neu pulverbeschichtet wurde. Dank FlipFlop-Nabe entscheidet der Kunde hier selbst ob er ein „echtes“ Fixie möchte oder doch lieber nur mit Singlespeed und Bremse unterwegs ist. Optisch sticht vor allem der Bullhorn-Lenker hervor, den das Rinto Miara in ein edles, handgearbeitetes Leder-Lenkerband hüllt. Außerdem finden sich auch am Rahmen weitere, detailverliebte Lederapplikationen. Bevor wir es vergessen – das Incubus gibt es auf Kundenwunsch natürlich auch mit klassischer Kettenschaltung.
BMC Time Machine TMR 01
Zwischen all den E-Bikes, Cargo Bikes und langweiligen Citybikes die größtenteils das Bild der VELO Berlin prägten, blitze uns am Stand von BMC angriffslustig das Time Machine TMR 01 an. Mit einer Optik die einen Kampfjet das Fürchten lehren könnte war klar – hier sind wir zuhause. Anscheinend waren auch die Jungs von BMC relativ glücklich darüber, mal über ihren reinrassigen Straßenrenner und nicht über Citybikes sprechen zu können. In einem ausführlichen Gespräch wurde uns das TMR 01 bis ins kleinste Detail erklärt. Wer hätte jemals gedacht, dass ein Golfball und eine Aero-Rennrad Gemeinsamkeiten haben könnten? Die Antwort gibt BMC mit der TearDrop Technologie – eine Falz im Carbon sorgt, ähnlich den Dellen eines Golfballs, für eine verbesserte Aerodynamik und eine geringere Luftverwirbelung. Um den Luftwiderstand noch weiter zu verringern, ist das TMR 01 zusätzlich mit voll-integrierten Bremsanlagen ausgestattet. Leider hat so eine High-Tech Waffe natürlich auch seinen Preis. BMC verlangt für das TMR 01 mit Shimano Dura Ace Di2 und Zipp Aero Laufrädern satte 9999€ – damit bleibt das Time Machine TMR 01 zumindest für uns erstmal nur ein feuchter Traum.
Feewerk Fahrradtaschen
Aufgepasst Mädels! Hier kommt euer „Hot Product“. Wir haben uns von Krisztina von Feewerk sagen lassen, dass es für Mädels oftmals ein echtes Problem ist, ihre Handtasche auf dem Rad mitzunehmen. Dazu kommt noch, dass es anscheinend furchtbar schwierig ist, dann auch noch das klingelnde Handy in der besagten Handtasche zu finden. Krisztina hat die passende Lösung für euch – ihre Taschen sind als Handtaschen wirklich durchdacht und mit vielen cleveren Features ausgestattet. Das Beste: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Taschen ganz einfach per Magnet- oder Klettverschluss zur Lenkertasche umfunktionieren. Die Taschen bietet Feewerk mittlerweile in vier verschiedenen Größen und unzähligen Designs an. Alle Taschen werden in Berlin von Krisztina von Hand gefertigt – Feewerk ist damit eine echte „One Woman Show“ und verdient damit schon den Einzug in unsere Hot Product Liste. Die Taschen gibt es übrigens bereits ab 49€, falls wir euer Interesse geweckt haben.
Flyer Uproc 6
Bisher haben wir Flyer eher weniger mit hochwertigen E-Mountainbikes in Verbindung gebracht. Doch das Uproc 6 änderte alles. Die coole mattschwarze Optik passt eigentlich so gar nicht zum übrigen Sortiment – gut so! Auch die 160mm Federweg vorn wie hinten sind bei Flyer Neuland. Mit der absenkbaren RockShox Reverb verdeutlich Flyer weiter den Einsatzzweck des Uproc. Das Bike will definitiv auf Trails rangenommen werden und stellt hier auch eine echte Konkurrenz zum Platzhirsch Xduro von Haibike da. Eine Besonderheit des Uproc: Während vorne ein 27,5 Zoll Laufrad zum Einsatz kommt, steckt im Hinterbau ein 26 Zoll Laufrad. Die Kombination soll dem Uproc dank extrem kurzen Kettenstreben ein spritziges Fahrgefühl verleihen - ein weiterer Aspekt, den wir bislang nicht mit Flyer assoziiert haben. Wir sind definitiv gespannt, wie sich das Uproc gegen die starke Konkurrenz behaupten wird.
Auguste 86 Musette Bag
Eins vorweg, die Jungs von Auguste 86 haben mit ihren absolut durchdachten und innovativen Produkten unsere Herzen im Sturm erobert. Deshalb werdet ihr hier bald einen ausführlichen Bericht über die Rostocker Originale lesen. Trotzdem möchten wir euch hier bereits den Musette Bag vorstellen. Die wahrscheinlich praktischste Fahrradtasche, die es für Geld zu kaufen gibt. Dank Drei-Punkt-Gurtsystem lässt sich die Tasche im Handumdrehen von normaler Umhängetasche zum Commuter-Bag umfunktionieren und bleibt dadurch beim Radfahren sicher am Rücken haften – kein nerviges Verrutschen mehr. Ein weiteres geniales Feature: Der Käufer kann bei seiner Bestellung angeben, über welche Schulter er die Tasche tragen möchte – je nachdem wird die Tasche dann an eure Bedürfnisse angepasst. Endlich Gleichberechtigung für Linkshänder! Vielleicht sollten wir hier noch erwähnen, dass alle Taschen in Rostock von Hand genäht werden und dadurch ein Qualitätsstandard erreicht wird, den man bei Fernost-Produkten lange suchen kann. Handmade in Germany – sicher unbezahlbar oder? Eben nicht. Die Tasche gibt es in der 29,5cm x 40,5cm x 8,5cm Version bereits ab 80€.