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Fahrradbekleidung im Winter - Ratgeber für kalte Tage

November 18, 2016
Fahrradbekleidung im Winter - Ratgeber für kalte Tage

Saisonende? Gibt es nicht! Solang es nicht hagelt, stürmt oder gefühlt -187° sind, kann man auch in den kalten Monaten ordentlich Spaß auf dem Bike haben. Mehr als in jeder anderen Jahreszeit gilt im Winter: Funktion vor Design. Denn es gibt nichts Schlimmeres als unterwegs zu frieren und die Runde unterkühlt zu Ende fahren zu müssen. Ordentlich anziehen ist also Pflicht, egal wie vermummt man nachher aussehen mag. Wir geben euch die wichtigsten Tipps, wie ihr das am besten anstellt.

Eine gute Faustregel für den Anfang: Kleide dich für die Zeit während der Fahrt, nicht davor. Soll heißen: Sobald du aufs Bike steigst und fährst, erhöht sich dein Puls und deine Körpertemperatur steigt. Wenn du dich zu dick angezogen hast, weil es vor der Fahrt einfach richtig kalt war, schwitzt du während der ganzen Fahrt, was ziemlich unangenehm werden kann. Es ist also empfehlenswert, am Anfang der Fahrt etwas zu frieren, um dann den Rest der Runde zu genießen.

Bevor du dich aber warm einpackst, solltest du folgende Fragen überdenken. Wie lang wird deine Tour? Leichte oder schwere Runde? Viele Höhenmeter und Abfahrten? Anschließend Kaffeepause oder gleich heim in die Dusche? All dies sind Faktoren, die deine Fahrradbekleidung im Winter beeinflussen sollten. Regel Nummer 1 ist aber stets: Halte deinen Rumpf warm und trocken. Danach kommt gleich Regel 2: Setze auf auffällige Farben bzw. Klamotten mit Reflektorstreifen, denn Radfahren im Winter bedeutet meistens auch Radfahren im Dunkeln. Alles Weitere kommt jetzt, übersichtlich geordnet nach Außentemperatur. Bei unseren Empfehlungen gehen wir natürlich von keinem Regen oder anderen Niederschlägen sowie ruhigen Windverhältnissen aus,

Um die 15°

Ok, diese Bedingungen wirst du im Winter nur selten vorfinden, aber wer weiß, globale Erwärmung und so. Um die 15° ist eigentlich perfekt zum Radfahren und benötigt kaum besondere Vorkehrungen. Ein dünner Base Layer, Trikot und kurze Radhose, Socken und kurze Handschuhe – fertig.

Die Wahl der Unterwäsche ist dabei entscheidend. Du hast die Wahl zwischen ärmellosen Base Layers für milde Temperaturen, Kurzarm wenn es etwas frischer werden kann und natürlich Langarm für extrem windige Bedingungen. Gute Thermoeigenschaften sind hier besonders wichtig, und hohe Qualität ist Gold wert. Schweißabweisend, atmungsaktiv und flexibel sollte das Material sein. Zu empfehlen sind hier Produkte aus synthetischen Fasern, Merinowolle, Baumwolle oder einer Kombination dieser, was aber mittlerweile Standard für Winter-Fahrradbekleidung ist.

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Um die 10°

[eho]

Gilet oder Weste

Ein Gilet oder eine Weste einzupacken ist eigentlich immer eine gute Option. Aktuelle Modelle sind extrem leicht, winddicht und brauchen praktisch kaum Platz. Auch bei wärmeren Temperaturen eignen sie sich hervorragend für lange Abfahrten, um deinen Körper warm zu halten. An kalten Tagen ist eine Fahrradweste eine willkommene Zusatzschicht im Zwiebelprinzip, am besten mit isolierenden Thermoeigenschaften, wenn es gegen 5° geht. Wenn es dir dann doch zu warm wird, einfach Reißverschluss auf und weg damit.

Armlinge & Beinlinge

Armlinge bzw. Beinlinge bei kurzen Hosen sind bei dieser Temperatur eigentlich schon ein Muss, da sie über dieselben Vorteile wie Westen verfügen. Sie sind leicht, halten relativ gut warm, schützen gut vor Wind und brauchen keinen Platz. Dabei gibt es sie auch in verschiedenen Dicken und Isolierungsstufen. Wenn die Temperatur also richtig runtergeht, sind Windstopper-Armlinge mit wasserdichter Außenschicht kombiniert mit Fleece die beste Option.

Alternative zu den Armlingen wäre ein funktionales Langarmtrikot, zu den Beinlingen eine längere Radhose.

3/4 Radhose oder lange Radhose

Um die 10° hängt es für viele vom persönlichen Empfinden ab, wie sie ihre Beine bedecken. Eine kurze Radhose ist für viele noch drin, vor allem wenn die Sonne scheint. Wer aber vor der Tour auf Nummer sicher gehen möchte und Angst hat, dass die Knie auskühlen, darf sich gerne für eine 3/4-Hose oder eine lange Radhose entscheiden. Hier geht es vor allem darum, dass die Hose winddicht ist und gut isoliert. Wattierte oder gefütterte Hosen sind bei diesen Temperaturen noch zu warm und führen dazu, dass du nach kurzer Zeit das Schwitzen anfängst.

Trikot

Ob Langarm- oder Kurzarm-Trikot hängt davon ab, ob du Armlinge verwenden willst. Wer schnell friert greift zu einem innen aufgerauten Langarmtrikot.

Langfinger-Handschuhe

Es ist ein schmaler Grat; den perfekten Übergang zwischen kurzen und langen Handschuhen zu finden. Jeder Radfahrer hat ein anderes Kälteempfinden und tickt anders. Was aber immer gehen muss, ist zuverlässig zu schalten und zu bremsen – wer seine Finger nicht mehr fühlen kann, hat ein Problem. Und das geht sehr schnell, schließlich sind die Hände ziemlich weit von deinem Körpermittelpunkt entfernt und kühlen deswegen am schnellsten aus. Langfingerhandschuhe gibt es mit allerhand Features wie winddicht, wasserdicht, mit Neopren überzogen, isoliert, und Protektor-Elementen. Je mehr Eigenschaften der Handschuh in sich vereint, desto teurer wird der Spaß.

Kappe

Eine Fahrradkappe ist bei solchem Wetter optional, hilft aber dabei, dass weniger Wärme über den Kopf verloren geht. Außerdem ist sie für viele ein unverzichtbares Style-Element.

Toe Covers

Das gleiche wie bei den Handschuhen: Fußzehen werden schnell kalt, jedoch sind dicke Socken der Luftzirkulation im Schuh nicht sonderlich förderlich. Toe Covers sind deswegen eine gute Alternative und helfen dabei, die Füße warm zu halten.

Weitere Ausrüstung

  • Kurzärmliges Radunterhemd
  • Helmmütze
  • Gut abschließende Rennradbrille
  • Lange Socken

Unter 5° - Hart am Limit

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Fahrradjacke

Eine gute Fahrradjacke ist das A und O im Winter. Anstatt einen Layer über den nächsten zu ziehen sollte das Erfolgsrezept sein: Warmer Base Layer + Langarmtrikot + funktionale Winterjacke. Letztere sollte winddicht, wasserdicht, isolierend und atmungsaktiv sein. Die wichtigsten Bereiche, an denen die Jacke wärmen sollte, sind:

  • Nacken: Der Kragen der Jacke muss hochstehen und so viel Haut bedecken wie möglich. Sonst wird es schnell kalt, und zwar am ganzen Körper.

  • Arme: Die Ärmel der Jacke sollten in Fahrposition über dein Handgelenk gehen, um keine Lücke zu den Handschuhen zu lassen. Deswegen ist es empfehlenswert, dass du dich beim Anprobieren auf ein Bike setzt oder zumindest die Fahrposition simulierst.

  • Rücken: Die Rückseite der Jacke sollte deine Hüften überdecken. So bleiben dein unterer Rücken und deine Nieren warm und dein schönen Radhosen sind geschützt vor Dreck und Matsch.

Lange Radhosen

Essentiell für die kalten Temperaturen sind lange Radhosen bzw. Bib Shorts. Die Thermo-Version ist absoluter Luxus und hält dich dank Fleece innen und winddichter Außenbeschichtung super warm. Dass die Knie nicht auskühlen ist dabei besonders wichtig.

Stirnband / Skull Cap

Wie bereits angesprochen geht beim Radfahren in der Kälte viel Wärme über den Kopf verloren. Die Ohren mit einer Skull Cap zusätzlich zu bedecken ist ein willkommener Bonus.

Thermo-Handschuhe

Langfinger-Handschuhe sind bei diesen Temperaturen nicht mehr genug – es muss Thermo her. Windstopper-Eigenschaften sind natürlich Standard, wasserdicht sind die Teile auch, aber ganz wichtig ist das dickere Material, dass auf Kosten eines etwas schlechteren Fingergefühls schön warmhält.

Eine Alternative sind Neopren-Handschuhe über den Langfingerhandschuhen, um zusätzlich windgeschützt und trocken unterwegs zu sein. Neopren-Handschuhe alleine führen dagegen häufig zu schweißigen Händen.

Überschuhe

Überschuhe aus Neopren sind eine sehr gute Option für wärmere Füße, quasi Handschuhe für deine Schuhe. Dank der besonderen Materialeigenschaften sind deine Füße dann auch wasser- und winddicht und verfügen über gute Thermoeigenschaften.

Weitere Ausrüstung

  • langärmliges Radunterhemd
  • Langarmtrikot
  • Halstuch oder Schutzkragen für den Hals
  • Gut abschließende Rennradbrille
  • Warme Socken

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Unter -5°

Lass es bleiben. Ernsthaft. Setz dich lieber auf den Rollentrainer.

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